Rätsel und Hörspiel statt Schokolade
Zahnärztekammer Nordrhein rät zu zahngesunder Schultüte
Anfang September ist es wieder so weit: Dann stehen auf den Schulhöfen in NRW aufgeregte Schulanfänger mit Schultüten in der Hand. Die häufig bis zum Rand mit Süßigkeiten gefüllten Geschenke von Eltern und Verwandten sind zwar gut gemeint, leider aber Gift für die Zähne der ABC-Schützen.
„Schulkinder haben bereits bleibende Zähne im Mund, die keinem unnötig hohen Kariesrisiko ausgesetzt werden sollten“, so Ralf Hausweiler, Vizepräsident und Pressereferent der Zahnärztekammer Nordrhein. Außerdem sähen Eltern kariesbefallene Milchzähne oft zu gelassen – der Zahn fällt ja noch aus. „Die Karieserkrankung eines Milchzahns wirkt sich aber immer auch auf den an dieser Stelle nachwachsenden bleibenden Zahn aus“, warnt Hausweiler.
Ein Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) ergab 2009, dass 28,5 Prozent der 4.526 untersuchten 6- bis 7-Jährigen ein behandlungsbedürftiges Gebiss hatten. 14,9 Prozent hatten zwar ein gesundes, aber bereits durch Kariesbehandlungen saniertes Gebiss. Nur 56,6 Prozent der Erstklässler wiesen ein naturgesundes Gebiss auf (Milchzähne und bleibende Zähne ohne Karieserfahrung). Insgesamt ist die Entwicklung allerdings positiv: In den letzten 14 Jahren ist der Kariesbefall in dieser Altersgruppe um 39,7 Prozent zurückgegangen.
Frühkindliche (bis zum 3. Lebensjahr entstandene) Karies, die vor allem durch stark zucker- oder säurehaltige Getränke entsteht, und der regelmäßige Verzehr von Süßigkeiten gefährden die Zähne der Erstklässler stark. „Daher raten wir zu einer zahngesunden Schultüte“, so Hausweiler.
Je nach Interesse des Kindes bieten sich viele Möglichkeiten, die Schultüte zu füllen: Bücher, Rätsel, Hörspiele oder CDS, Bastel- oder Sportartikel, ein Kuscheltier, Straßenmalkreide oder Gutscheine für gemeinsame Unternehmungen stoßen bei den Kindern meist sogar auf größeren Anklang als Schokolade und Bonbons. „Wer auf Süßigkeiten in einer Schultüte nicht ganz verzichten möchte, sollte darauf achten, dass es sich hierbei um eine maßvolle Menge von möglichst zahnfreundlichen Leckereien handelt. Diese sind zum Beispiel durch das „Zahnmännchen-Logo“ gekennzeichnet“, empfiehlt Hausweiler.
Quelle: Zahnärztekammer Nordrhein – Dr. med. dent. Ralf Hausweiler